06.2014 Bildung der Ratsfraktion

In der konstituierenden Fraktionssitzung der Ratsmitglieder der UWG Simmerath e.V. am 11.6.2014 wurde Herr Claus Brust zum Faktionsvorsitzenden gewählt.

Herr Thomas Gerards übernimmt das Amt des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden. Weiterhin beschloss die Ratsfraktion der UWG Simmerath in ihrer 1. Fraktionssitzung ieder die Einrichtung einer Bürgersprechstunde der UWG Fraktion.

Die Bürgersprechstunde mit Ratsmitgliedern der UWG findet ab sofort an jedem 1. und 3. Montag im Monat von 18:00 bis 19:00 Uhr im Fraktionszimmer der UWG im Rathaus statt.

Claus Brust:“ Wir möchten hiermit jeden Bürger einladen sich direkt und unbürokratisch mit seinem Anliegen an die Ratsmitglieder der UWG zu wenden. Wir hoffen das die Bürger von diesem Angebot regen Gebrauch machen.“

Mit freundlichen Grüßen
UWG-Ratsfraktion
Claus Brust
Fraktionsvorsitzender

02.2014: Wind-Anlagengesellschaft Lammersdorfer Wald

Leserbrief
Dipl.-Ing.Claus Brust
Hauptstraße 36
52152 Simmerath
Tel. 02473 1550

Wind-Anlagengesellschaft Lammersdorfer Wald

Die generelle Sinnhaftigkeit von Windrädern in unserer Region ist ernst zu hinterfragen. Die wirtschaftlich denkenden und handelnden Windanlagenbauer wissen schon warum sie die Offshore Anlagen lieber in Küstennähe lieber errichten, weil eben die Windverhältnisse dort weit besser sind als irgendwo in der Eifel.

Die Förderung der erneuerbaren Energien kostet bereits irrsinnig viel Geld und die Investoren in Windanlagen gehören eher den vermögenden Teilen der Bevölkerung an. Sie beziehen Subventionen in mehrstelliger Millionenhöhe zu Lasten der Stromkunden und Einwohner. Langsam wird es aber klar, dass der Strom aus Windkraftanlagen teilweise nutzlos wird. Er, genauso wie der Solarstrom, destabilisiert das Netz und verschandelt die Kulturlandschaft der Eifel. Nicht neu ist die Erkenntnis, dass die stark wetterabhängige Produktion von Windstrom zwischen Null und etwa 60 % der Summennennleistung liegt und bei einem hohen Anteil dieser erneuerbaren Energie im Netz die Gefahr von Stromknappheit manifestiert. Es werden deshalb zusätzlich flexible konventionelle Kraftwerke (Kohle, Gas oder Strom aus benachbarten Kernkraftwerken) oder Pumpspeichwerke als Reserve benötigt. Wie diese Reservekapazitäten finanziert werden sollen, ist höchst umstritten, da die frühere selbstverständliche scharfe Trennung der Strombeschaffung, verlässlicher Herkunft und Arbeit entfallen ist.

Die Windräder verwandeln unsere letzten fast unberührten Naturlandschaften in Industriegebiete. Die notwendigen gigantischen Betonfundamente der Windanlagen werden für immer als Ruinen einer völlig verzerrten und ideologischen Energiepolitik stehen bleiben und eine Bürgerinitiative nach der anderen gründet sich dagegen.

Hinzu kommt wegen der winkenden 650.000.- Euro/Jahr Einnahmen der Gemeinde noch die Ignoranz der Simmerather Politik gegenüber den energiewirtschaftlichen, technischen und physikalischen Tatsachen. Die ahnungslosen Bürger werden bewusst über die Kosten im Unklaren gelassen, sonst wäre die lokale Energiewendeidee ohnehin auch bei uns längst zu Ende. Es ist also nicht so, wie im politischen Raum oft behauptet wird, dass die regenerative Stromerzeugung die Stromkosten für die Stromverbraucher verringert, sondern Tatsache ist, dass die zu bezahlenden Strompreise gegenüber den Börsenpreisen effektiv fast doppelt so teuer sind! Der Stromkunde hat die Folgen dieser visionären, aber unter Wettbewerbsgesichtspunkten völlig unlogischen Energiepolitik zu bezahlen. Diese volkswirtschaftliche Verschwendung der Ressourcen unserer Natur ist im Prinzip nur eine heimliche Umverteilungsmaschine von unten nach oben. Wie hat Professor Hans Werner Sinn gesagt: „Das wirkliche Problem liegt auf der technischen Seite. Mit dieser Energiewende kommen wir nicht weit. Wir wollen einerseits aus den fossilen Energien raus, aber auch aus der Atomenergie. Was bleibt dann noch? Fast nur der Zufallsstrom aus Wind und Sonne“.

So dürfte es in der Münsterwald-Diskussion und auch im Lammersdorfer Wald nicht unbekannt bleiben, dass mit jedem Windrad dort der Strompreis auch in Aachen weit höher ansteigen muss, als er ohne diese ansteigen würde. Ein Schelm ist wer glaubt, dass Stawag – Vertragspartner für den Windpark im Lammersdorfer Wald – eine soziale Einrichtung ist. Unsere Stromversorgung wird noch etwas unsicherer. Auch das ist, ohne es wegen mangelnder Sachkunde zu merken, für alle Bürger der Städteregion weit nachhaltiger – die finanzielle Last über 20 Jahre gesetzlich verankert – tragen zu müssen.

„Unabhängig mit allen Konsequenzen“ Eifeler Nachrichten von 07.01.2014

„Unabhängig mit allen Konsequenzen“ Eifeler Nachrichten von 07.01.2014

Der Kommentator hat, obwohl der offizielle Kommunalwahlkampf für die
Kommunal- und Bürgermeisterwahl noch nicht gestartet, wiedermal, wie 2009, die mediale Wahlpropaganda für die im Rat der Gemeinde Simmerath regierende Mehrheitspartei angeworfen. Wie sonst ist seine schäbige und höhnische Frage
nach der „politischen Farbenlehre“ der UWG zu verstehen.

Ja, die Statuten der UNABHÄNGIGEN und FREIEN WÄHLER sagen ganz klar, dass die Wählervereinigung frei und unabhängig von Parteien, Organisationen jeglicher Art (auch religiösen), sowie Wirtschaftsverbänden und Investorengruppen ist. Die Mitglieder der Freien Wählervereinigung im Rat unterliegen keinem Fraktionszwang. Sie sind frei in ihrem Abstimmungsverhalten, und nur ihrem Gewissen unterworfen.

Wo in der wöchentlichen Fraktionssitzung über Sachthemen Konsens erzielt wird, zeigt sich das im einheitlichen Abstimmungsverhalten in den Ausschüssen und Sitzungen des Rates, man nennt dies FRAKTIONSDISZIPLIN!

Die UWG sieht sich nicht als Verein! (Gewerbe-, Sport-, Schützenverein, etc.) sie ist der Zusammenschluss von freien Bürgerinnen und Bürgern mit dem erklärten Ziel die absolute Mehrheit der seit der Gebietsreform 1972 alleinregierenden Konservativen zu brechen, und so den Weg für mehr Demokratie frei zu machen.

Die vielen Jahre des Alleinregierens haben zu einem „ERBHOF-Pacht-Denken“ geführt.

Seilschaften entstehen da, wo politische Macht zu lange in den Händen einer Partei
liegt.

UWG – Fraktion in Rat der Gemeinde Simmerath Simmerath, den 8.1.2014

02.09.2013 – Pressemitteilung der Landeswahlleiterin Nordrhein-Westfalen

02.09.2013 – Pressemitteilung der Landeswahlleiterin Nordrhein-Westfalen – Bundestagswahl am 22. September 2013: Wahlbenachrichtigungen verschickt – Briefwahl ab sofort möglich

Rund 13,2 Millionen Wahlberechtigte in Nordrhein-Westfalen haben in den letzten Tagen eine Wahlbenachrichtigung von ihrer Gemeinde erhalten. Empfänger sind alle, die wahlberechtigt sind und bis zum 35. Tag vor der Wahl, dem 18. August 2013, in das Wählerverzeichnis eingetragen worden sind. In dieser Woche (02. bis 06. September) halten die nordrhein-westfälischen Wahl-ämter die Wählerverzeichnisse für die Bürgerinnen und Bürger während ihrer allgemeinen Öffnungszeiten zur Einsichtnahme bereit. Landeswahlleiterin Helga Block: “Wer bisher noch keine Wahlbenachrichtigung erhalten hat, aber der Meinung ist, wahlberechtigt zu sein, sollte sich spätestens bis Freitag (06. September) mit seiner Gemeindeverwaltung in Verbindung setzen. Dann kann noch rechtzeitig eine Nachprüfung und eine Berichtigung erfolgen.” “Wer an der Bundestagswahl per Briefwahl teilnehmen möchte, kann die dazu erforderlichen Unterlagen auf Antrag ab sofort erhalten”, so die Landeswahlleiterin. Der Antrag kann schriftlich, per Telefax, per E-Mail oder persönlich im Wahlamt des Wohnortes gestellt werden. Eine telefonische Beantragung ist nicht zugelassen. Briefwahlunterlagen können mit entsprechender Vollmacht auch für einen Dritten beantragt werden. Bei schriftlichen Anträgen sollte die Rückseite der Wahlbenachrichtigungskarte ausgefüllt und der Antrag an der hierfür vorgesehenen Stelle unterzeichnet werden. Die Briefwahlanträge können im Wahlamt am Wohnort abgegeben oder in einem frankierten Umschlag dorthin geschickt werden. Für die Antragstellung per E-Mail haben viele Gemeinden in ihrem Internetangebot ein Online-Formular eingerichtet. Wer den Antrag auf Briefwahl persönlich im Wahlamt stellen will, muss Personalausweis und Wahlbenachrichtigungskarte mitbringen. Auf Wunsch werden die Unterlagen im Wahlamt den Antragstellerinnen und Antragstellern unmittelbar ausgehändigt. “Es ist praktisch, dass in diesem Fall sofort an Ort und Stelle gewählt werden kann”, erläuterte die Landeswahlleiterin. Briefwahlunterlagen können auch von einer anderen Person abgeholt werden. Dies setzt jedoch voraus, dass diese Person hierzu bevollmächtigt ist. Die entsprechende Vollmacht ist auf der Rückseite der Wahlbenachrichtigung zu erteilen. Bevollmächtigte dürfen für höchstens vier Wahlberechtigte die Wahlunterlagen abholen, erklärte die Landeswahlleiterin.
Die Landeswahlleiterin wies darauf hin, dass Briefwahlunterlagen nur bis Freitag, den 20. September 2013 beim Wahlamt beantragt werden können. Aktuelle und umfangreiche Informationen zur Bundestagswahl 2013 in Nordrhein-Westfalen finden Sie unter www.mik.nrw.de/bundestagswahl-2013.

UWG Haushaltsrede für Ratssitzung am 25.01.2011

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren,

Seit dem 1.1.2009 haben alle Kommunen in Nordrhein-Westfalen ihre Haushalte auf das Neue Kommunale Finanzmanagement  NKF  umgestellt, auch wir. Eine der Hauptgründe war:
Transparenz für die politische Steuerung der Kommunalfinanzen.
Trotz vielfach angebotenen und auch durchgeführten Einführungsseminaren für kommunalpolitisch engagierte Mitbürger haben die Erfahrungen mit den Beratungen der ersten NKF Haushalte gezeigt, dass das neue Haushaltssystem nicht die gewünschte Transparenz erbringt und ohne tiefere Kenntnisse dieses Systems nur schwer handhabbar ist.
Große Schwierigkeiten bereitet es, im NKF Haushalt die gewünschten Sachinformationen zu finden. Dies liegt in vielen Fällen auch darin begründet, dass im NKF z.B. Ausgaben für Sach- und Dienstleistungen nicht einzeln, sondern nur noch zusammengefasst dargestellt werden. Es ist daher auch zumeist nicht bekannt, welche konkreten Einzelpositionen sich hinter den sehr pauschal gehaltenen Bezeichnungen der NKF-Haushaltspositionen verbergen. Im Grunde genommen handelt es sich hier um einen Verschiebebahnhof. Typisches Beispiel hierfür ist das Sachkonto 528190, 529100 bzw.
Es ist schwierig, sachgerechte Schlüsse aus betragsmäßigen Differenzen zwischen gleichartigen Haushaltspositionen des Ergebnis- und Finanzhaushalts zu ziehen und die Gründe hierfür zu erkennen, wenn die allerwichtigsten Bilanz-Kennzahlen wie Liquidität, Verschuldungsgrad, Verbindlichkeits- und Infrastrukturquote komplett fehlen.

Hierzu gehören auch entsprechende fundierte Kenntnisse zur kommunalen Bilanz, hier insbesondere zu den Auswirkungen der jährlichen Rechnungsabschlüsse auf diese Bilanz und damit auch auf die Frage, ob eine fremdbestimmte Haushaltssicherung droht.

Es fehlt derzeit auch noch das sogenannte Kennzahlenset, das im NKF vorgeschriebene interkommunale Vergleichssystem, das eine finanzpolitische Standortbestimmung jeder Kommune ermöglichen soll. Es gibt zurzeit leider nur wenige Kommunen, die diese Finanzkennzahlen bereits erarbeitet haben. Unsere Kommune gehört nicht dazu. Dies hängt vielfach damit zusammen,  dass die fachlichen Details zu Zweck und Aussagekraft dieser Kennzahlen noch nicht genügend bekannt sind. Aber gerade für die in der zweiten Jahreshälfte anstehenden Arbeiten für die Vorbereitung des Haushalts 2012 wären diese Vergleichszahlen für uns eine sehr wertvolle und wichtige Orientierungshilfe.

Vor einem Jahr haben Sie, Herr Bürgermeister, vollmundig angekündet, dass Sie bereits Ende des Jahres 2010 ihren Haushalt für 2011 beschließen wollten. Ein guter Vorsatz, doch die   Dinge wiederholen sich, weil fast genau das, was bei verspäteter Einbringung des Haushaltes vor einem Jahr gesagt wurde: “Es kann nur ein formaler Haushaltsausgleich erzielt werden”,  haben Sie heute wiederholt. Was hat sich gegenüber Haushalt 2010 überhaupt geändert?

Trotz guter allgemeiner Wirtschaftsentwicklung befinden wir uns in der Gemeinde in einer extrem schwierigen Finanzlage. Das wird auch in kommenden Jahren, wie man dem vorgelegten Haushalt entnehmen kann, so bleiben. Die Folgen:

–    Ungeachtet des wirtschaftlichen Aufschwungs droht das Abrutschen in den Nothaushalt mit drohender Überschuldung
–    Gebühren, Abgaben und Steuern werden weiter steigen
–    Die Schulden von rund 27 Mio € (ohne Kassenkredite) werden nicht getilgt, sondern sie steigen weiter
–    Schrumpfung des Eigenkapitals und der allgemeinen Rücklage

Unsere Kommune geht am Krückstock und niemand ist bereit, die Schuldenproblematik wirklich zu lösen und echte Verbesserungen herbeizuführen.

Unsere Sparvorschläge wurden in der interfraktionellen Sitzung komplett abgeschmettert, deshalb brauche ich sie hier auch nicht zu wiederholen, schließlich war die Presse im HuF-Ausschuß dabei und unsere Vorschläge sind deshalb auch öffentlich bekannt. Beim Gedanken an die Schuldenhöhe und Neuverschuldung macht sich bei uns in der UWG, der drittstärksten kommunalpolitischen Kraft in Simmerath, mehr als Enttäuschung breit.

Die Kürzung der Schlüsselzuweisungen und des Abwasserzuschusses, die Neuberechnung der Schülerkomponente sind ein herber Schlag. Auch wir sehen, dass zum größten Teil unsere Finanzsituation von Bund und Land beeinflusst, nicht zu sagen verschuldet, ist. Landauf, landab sind fast alle Haushalte defizitär. Landkreise und Kommunen werden vom Land seit Jahren chronisch unterfinanziert. Mit anderen Worten, seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland werden Aufgaben stets nach unten durchgereicht. Die finanziellen Zuwendungen, die nötig sind, um diese Aufgaben zu erledigen, bleiben jedoch aus. Und auch wir, die UWG, fordern deshalb eine umfassende Finanzreform seitens des Bundes und Landes. Vor allem im Sozialbereich, wo die Kosten nicht nur in unserer Gemeinde die Finanzkraft übersteigen. Es müssen alle Aufgaben in diesem Bereich deshalb kritisch und ohne Tabu hinterfragt werden.
Das Konnexitätsprinzip  ist für Bund und Land nach den Wahlen nur eine leere Sprechblase geworden.

“Morgen, morgen nur nicht heute”…, so beginnt ein altbekanntes Sprichwort über Fleiß und Eifer. Aktuell passt es allerdings wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge zu den vorgelegten Sparbemühungen der CDU, SPD, FDP und Grünen. Die  zig Jahre lang mit absoluter Mehrheit regierende CDU und jetzt mit der FDP hat es nicht fertig gebracht, echte Einsparungen durchzusetzen. Die Verwaltung und die Mehrheitsfraktion kennen nur eine Lösung: auf der Einnahmeseite Erträge und Aufwendungen durch  Gebühren-, Abgaben- und Steuererhöhungen zu steigern und noch dazu die spekulativen Planzahlen sowie die Personalkostensteigerung (nur +1%) zu optimistisch und unrealistisch darzustellen. Auf der Ausgabeseite wird das Geld, was man eigentlich nicht hat, mit voller Hand  rausgeschmissen.

Was wollen wir uns in Zukunft leisten und vor allem, was können wir uns überhaupt leisten. Es ist richtig, was der Fraktionsvorsitzende der SPD im Finanzausschuss gesagt hat, “dass einige Projekte (eigenes Schwimmbad, ohne sich für ein gemeinsames Schwimmbad engagiert einzusetzen, energetischer Umbau der Hauptschule, ohne ein Konzept für die weitere Nutzung des Gebäudes zu haben; Neue Mitte Woffelsbach, ohne die Bürger zu fragen, ob sie es wollen, usw.) eine Nummer zu groß” für unsere Gemeinde waren und sind und zu dieser aussichtslosen Finanzsituation geführt haben. Im Unterschied zur SPD haben wir von der UWG davor ausdrücklich gewarnt und haben nicht dafür gestimmt. Wir wollten, dass die Bürger  grundsätzlich bei allen großen Projekten gefragt werden sollten und lassen die Meinung des Fraktionsvorsitzenden der CDU nicht gelten, dass “die Stimmen bei der letzten Wahl für die CDU” der Mehrheit der Bevölkerung entsprechen und dadurch die Befragungen überflüssig machen.

Die Vielzahl der Dringlichkeitsbeschlüsse des letzten Jahres (25) deutet auf eine schleichende Entmachtung des Rates und seiner Ausschüsse hin. Hier von besonderer Brisanz der Dringlichkeitsbeschluss in der 6.-Si des TVDA vom 16.11.2010 betr. der Kostensteigerung Wanderparkplatz Rurberg, Kostensteigerung um 82,6 %. Hier wäre die Einberufung einer Dringlichkeitssitzung des zuständigen Ausschusses demokratischer gewesen.

Im Übrigen, meine Damen und Herren der CDU, der stellvertretende CDU Landesvorsitzende Wolfgang Diekmann forderte im Dezember letzten Jahres mehr Mut zu Bürgerbefragungen bei wichtigen Entscheidungen. Sehr richtig. Auch die Bürger von Simmerath sollten die Möglichkeit haben, selbstbestimmt zu handeln und dafür zu sorgen, dass auch in den nächsten Jahren Gestaltungsspielraum, insbesondere für die nächste Generation, vorhanden ist. Und etwas Grundsätzliches: erst werden die Millionen mit vollen Händen ausgegeben, unseren Kindern immer größere Schuldenberge aufgetürmt und dann, wenn es rein zufällig auf einen Wahltermin zugeht, bekundet man große Bereitschaft zum Sparen. Ich erinnere die CDU an ihre Wahlversprechungen!

Und noch etwas Brisantes zu diesem Thema. Vor einigen Jahren wurde mit dem BHKW ein 10- jähriger Vertrag für die Lieferung von Fernwärme abgeschlossen. Dieser Vertrag sagt, dass die Gemeinde 10 Jahre lang einen festen Betrag, der sich vor kurzem sogar erhöht hat, bezahlen muss, egal, ob die Wärme abgenommen wird oder nicht. Das ist Fakt. Es ist ein anderer Fakt, dass die Verwaltung einen Vertrag für die wärmetechnische Sanierung der Hauptschule unterschrieben hat, wohl wissend, dass die Wärme vom BHKW jetzt nicht gebraucht wird. Bei der Kalkulation eines gemeinsamen Schwimmbades mit Monschau werden diese Kosten dann plötzlich in eine Vergleichsberechnung mit einbezogen, ganz nach dem Motto: Wir rechnen die Zahlen gerade mal so, wie wir sie brauchen, um die Bevölkerung für dumm zu verkaufen.

Unsere Vorschläge, generell im konsumtiven Bereich drastisch zu kürzen, wurden immer zurückgewiesen. Wir wollen die Verwaltungs- und Benutzungsgebühren kürzen. Wir wollen bei den Konzessionsabgaben bessere Ergebnisse erzielen und nicht für teures Geld Gutachten anfertigen lassen oder sich an fragwürdigen Projekten beteiligen.

Im investiven Bereich wollen wir keine neue Kredite, damit ist auch die Erhöhung der Kassenkreditlinie gemeint, aufnehmen. Wir von der UWG wollen dem erklärten Ziel der Vermeidung von Neuverschuldung konsequent folgen. Wo kein Geld ist, kann man kein Geld ausgeben!

Nicht funktioniert hat bedauerlicherweise eine gute Idee des Bürgermeisters, einen Bürgerhaushalt zu installieren. Es scheiterte an der fehlenden Motivation der Bürger, sich für die Belange in der Gemeinde Simmerath Zeit zu nehmen und sich zu engagieren. Der Einladung an alle Bürger ist ein einzige Bürger und das auch noch ein UWG- Mitglied gefolgt. Man sollte schon überlegen, woran das liegt, Herr Bürgermeister.

Der gemeinsame Antrag der CDU, SPD, Grünen und der FDP,  die Steuersätze  bei der Grundsteuer A, und B und die Gewerbesteuer zu erhöhen und dadurch die Steuer- und Eigenkapitalquote zu verbessern, ist ein Beispiel für den falschen Ansatz der Haushaltssanierung. Das ist kontraproduktiv für die Entwicklung der Gemeinde! Bonität und Anlagendeckungsgrad sinken, das Finanzrisiko steigt. Nach dem Motto “Pest oder Cholera”, der Bürger soll es zahlen. Ausreden, dass die neuen fiktiven Hebesetze des Landes schuld sind, brauchen wir nicht zu kommentieren. Das Land berücksichtigt nur die Ballungszentren mit sozialen Brennpunkten, nicht die ländlichen Gegenden mit erhöhten Kosten für die Infrastruktur. Man sieht, wo das Wählerpotenzial, vor allem für die jetzige Landesregierung, liegt. In der Städteregion haben wir in Simmerath mit die höchsten Steuersätze und damit werben wir um die Ansiedlung von Betrieben in unserer Gemeinde! Und dann will der Herr Bürgermeister dem niederschmetternden demographischen Bericht mit dem Zuzug neuer Bürger in die Gemeinde begegnen, in eine Gemeinde, in der man weit und breit die höchsten Gebühren, zuzüglich der Fremdenverkehrsabgabe zahlen muss. Mit höflichen Worten kann ich das nicht kommentieren.

Und noch etwas zur Gewerbesteuer: Die regionalen Betriebe sichern Versorgung, Lebensqualität und Arbeitsplätze. Für Simmerath ist es deshalb wichtig, der heimischen Wirtschaft bestmögliche Voraussetzungen zu bieten und nicht die höchste Steuer.

Dem Stellenplan hat die UWG, weil die Tendenz erstmals nach 15 Jahren in diesem Rat in die richtige Richtung geht, zugestimmt. Die Kennzahl Personalintensität bestätigt es.

Weitere Kommentare zu Schwimmbad, energetischem Umbau der Hauptschule und Woffelsbach Neue Mitte spare ich mir an dieser Stelle. Unsere Position ist eindeutig, oft genug dargestellt. Gegen das System der Gefälligkeiten, Klüngelei und des Machterhalts um jeden Preis haben wir außer Bürgerbefragung bei den jetzigen Machtverhältnissen kein anderes Rezept.

Und zum Schluss sei noch zu bemerken: Haushaltsvorschläge und Einsparungen werden nicht zwei Wochen vor der Haushaltsverabschiedung in Klausuren und stundenlangen Sitzungen gemacht, sondern sollten das ganze Jahr über sachlich in Ausschussen und im Rat gemacht werden.

Aus allen obengenannten Gründen, vor allem aber wegen der Erhöhung der Steuersätze,  wird die UWG Simmerath dem vorgelegten Haushalt nicht zustimmen.

Ich danke für die Aufmerksamkeit.

Fraktionsvorsitzende
Dipl.-Ing. Claus Brust

Leserbrief 4.11.2010

An Lokalredaktion EIFLER NACHRICHTEN, MON-Imgenbroich Leserbrief

4.11.2010 Sehr geehrte Damen und Herren! “Unsere Heimatzeitung hat in jüngster Zeit zwei ausführliche Artikel gebracht, die es wert sind, dass die Kommunalpolitiker, aber auch die Verwaltungen von Monschau und Simmerath darüber gründlich und ausgedehnt nachdenken !

Die Überschriften der beiden Artikel lauten:
“Eifel-Bevölkerung geht massiv zurück” und
“Zukunftspläne in Richtung Konzen”

Im ersten Moment könnte man meinen: Was haben diese Artikel denn miteinander zu tun ?

Nach meiner Meinung haben diese Artikel sehr viel miteinander zu tun. Wenn man dazu auch noch dringend anstehende Schulfragen heranzieht, dann dürfte der Komplex, um den es geht, vollständig sein!

Wenn man in die Zukunft schaut bis zum Jahre 2030, dann ergeben sich für die Kommunalpolitik und die Verwaltungen ganz erhebliche Probleme und Schlussfolgerungen!

Die von Frau Dr. Nina-Mika HELFMEIER vorgestellte Entwicklung der Bevölkerungszahlen müssen und werden massive Folgebeschlüsse nach sich ziehen! z.B.: ” Die sinkenden Schülerzahlen werden zwangsläufig dazu führen über Schulformen und Schulstandorte zukunftsträchtige Beschlüsse zu fassen. ”

Die zukunftsweisende Ausweisung von Baugebieten wird der Vergangenheit angehören, was auch für Bauberufe Folgerungen haben wird. Das Baugeschehen wird stark zurückgehen! ” Bei dem zu erwartenden Rückgang der Bevölkerung und damit der massiv zurückgehenden Kaufkraft sollte man genau überlegen, ob es noch sinnvoll ist, neue Baugebiete für Einzelhandelskonzepte auszuweisen.

Gewerbeflächen sollte man ausweisen und auch noch neue erschließen, um ortsnahe Arbeitsplätze zu schaffen. Dies auch deshalb, weil die Arbeitslosenstatistik der Arbeitsverwaltung beweist, dass wir im Arbeitsamtsbezirk Monschau seit Jahren einen überragenden positiven Spitzenplatz einnehmen. Die Bürger in unserer Eifelregion sind nach wie vor arbeitswillig!

Die Probleme um den Neubau von Schwimmhallen wären ein Paradebeispiel dafür gewesen, dass Monschau und Simmerath in Zukunft enger miteinander kooperieren wollen, auch gerade im Hinblick auf die sinkende Bevölkerungszahl!

Aber hier wollen die beiden Verwaltungschefs offenbar jeder für sich ein eigenes DENKMAL bauen!

Ich meine zum Schluss, dass die sinkende Bevölkerungszahl ein stärkeres Miteinander geradezu herausfordert!”

Josef May